Viele Gespräche, Vorträge und eine Wanderung durch das Niedermoor
Die diesjährige Tagung konzentrierte sich auf ökologische
Lebensstile und das Konfliktfeld, wie die Gesellschaft ökonomische
Wachstumsziele hinter sich lassen könne. Dem widmeten sich Vorträge
von Alexis Passadakis und eine Podiumsdiskussion, ebenso der Film „Kaufen
für die Müllhalde“. Kontrovers diskutiert wurde, ob Nullwachstum
ausreiche. Prof. Holger Rogall von der Hochschule für Wirtschaft
und Recht Berlin vermerkte, wir brauchen bis spätestens 2050 eine
Produktionsweise, die keine CO2-Emissionen mehr verursacht. Zudem kritisierte
er, in der von Harald Asel vom Inforadio RBB moderierten Diskussionsrunde,
dass ein Großteil der Wirtschaftswissenschaften die Tragekapazität
der Ökosphäre in ihren Modellen ausspart. Ulrich Grober meinte,
wie bei biologischen Prozessen, könne der Produktausstoß nicht
unbegrenzt gesteigert werden. Am Vortag las er bereits aus seinem mit
dem Umwelt-Literaturpreis ausgezeichneten Buch „Die Entdeckung
der Nachhaltigkeit – Kulturgeschichte eines Begriffs“. Der
dritte Diskutant, Robert Frank, berichtete wie er Kindern versucht die
Natur näher zu bringen. Spätestens wenn sie eine Fledermaus
in der Hand hielten, sei die Begeisterung unübersehbar, für
einen Moment Handy & Co. vergessen. Aufruf zur Ökofilmtour 2013 Filmemacher, Produzenten, Fernsehjournalisten, Autoren und Redakteure
sind zur Teilnahme am 8. Festival des Umwelt- und Naturfilms „Ökofilmtour
2013“ aufgerufen, das von Januar bis April 2013 in mehr als 70
Festivalorten im Land Brandenburg stattfinden wird. Die Ökofilmtour
ist ein Projekt der UN-Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung
2005 bis 2014. Neben der Festivaltournee und dem Wettbewerb für
Filmemacher gibt es das Projekt JugendVision, das noch nach den Festivalwochen
Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche ganzjährig durchführt.
Informationen: www.oekofilmtour.de Neues Deutschland, 22.10.2012 |