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Ausgestrahlt: Der Anti-Atom-Rundbrief
Marko Ferst
Der Rundbrief „ausgestrahlt“ der Anti-Atom-Bewegung erscheint
alle vier Monate. Gerade die nächsten Jahre werden zeigen, ob Laufzeitverlängerungen
der Atommeiler überhaupt denkbar werden. Ist der Protest stark und
dauerhaft genug, kann keine deutsche Regierung den Ausstieg zeitlich
beharrlich länger strecken. Neue Atomkraftwerke sind ohnehin hierzulande
nicht durchsetzbar. Ob Polen das geplante AKW in der Nähe von Stettin
an der deutschen Grenze finanzieren kann, angesichts der Erfahrungen
mit dem finnischen Reaktorbau, ist zumindest offen.
Björn Klusmann, Chef des Bundesverbands Erneuerbarer Energien, verdeutlicht
in der aktuellen Ausgabe, eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten ist
nur möglich, wenn man den Vorrang der erneuerbaren Energien einschränkt.
Wird in wenigen Jahren nicht mehr 15 sondern 50 % des Stroms solar erzeugt,
würden Grundlastkraftwerke, wie AKWs und Kohlekraftwerke, nicht
mehr benötigt. Erforderlich seien flexible Anlagen und ein verläßlicher
Rahmen für den zügigen Ausbau der Erneuerbaren.
Ein Artikel beleuchtet den nuklearen Kolonialismus in Afrika. In Ländern
wie Nigeria existieren bis heute keine Strahlschutzgesetze beim Uranabbau.
Viele Arbeiter in Namibia und Gabun wurden krank, haben Krebs oder sind
schon verstorben. Millionen Tonnen radioaktives Abfallgestein liegen
in Niger ungeschützt in der Umgebung.
Der Rundbrief informiert darüber wie die RWE-Werbeagentur gegen
ein satirisches Motiv vorging, dadurch aber Anti-Atom-Seiten wie www.ausgestrahlt.de
erheblichen Zulauf bescherte. Das Motiv hebt u.a. auf die hohen Strompreise
bei RWE ab. Längst ist Strom aus 100% solaren Energien von Naturstrom,
Lichtblick, EWS Schönau u.a. billiger. Man spart bares Geld, wechselt
man zum Ökoanbieter. Auch E.ON ist teuerer, Zeit also für das
Solarzeitalter im eigenen Haushalt.
Bei der Anti-Atom-Demo am 5. September, für die der Rundbrief offensiv
warb, zeigte auch die Linke ihre Flagge, der Parteivorstand rief zur
Teilnahme auf. Die Ökologische Plattform präsentierte sich
mit einem eigenen Stand bei der Abschlußkundgebung und mobilisierte,
warb im Vorfeld für rege Teilnahme. So trugen auch wir unser Scherflein
zum Gelingen der Anti-Atom-Demo bei.
Rundbrief bestellen: ausgestrahlt, Normannenweg 17-21, 20537 Hamburg,
info@ausgestahlt.de
Neues Deutschland. 31. 8.2009, abgewandelte Fassung
www.umweltdebatte.de
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