Zur beabsichtigten Einstellung der Umweltsendung
"Ozon"
(8.12.2003) Ökologische Plattform Offener Brief RBB 14057 Berlin Sehr geehrte Frau Reim,
Wir fordern Sie nachdrücklich auf, diese Umweltsendung zu erhalten. Just in Zeiten, wo es darauf ankäme mehr Umweltbewußtsein zu schaffen, weil die Zerstörung der ökologischen Gleichgewichte immer weitgehender voranschreitet, da kommt man bei der RBB-Programmgestaltung auf die Idee, Ökologie sei ein Randthema, das ist nicht so wichtig, da können wir sparen. Offenbar hat man nicht mitbekommen, daß 2002 sich ein absolut extremes Jahrhunderthochwasser der Elbe Bahn gerissen hat, schon 1997 eines der Oder, und daß sich solche Ereignisse inzwischen sehr häufen. Über den ganzen Globus verteilt, melden uns die Frühwarnsysteme der Natur, wir destabilisieren die Klimagleichgewichte. Man kann das Auftauen von Permafrostbo-den und damit verbunden den Zusammenbruch von Mooren beobachten, erhebliche Teile der Gebirgsgletscher sind bereits abgetaut, auch großflächiges Absterben von Korallenriffen kann gesichtet werden, weil Meerestemperaturen steigen und vieles andere. Am Ende des 21. Jahrhunderts könnte ein Klima stehen, in dem menschliche Existenz nur noch unter elendigen Bedingungen möglich ist und Millionen Men-schen zusätzlich sterben, weil ihnen der Klimawandel die Nahrungsgrundlage raubt. Bei solch einer zivilisatorischen Abrutschgefahr, aber auch vielen anderen Umwelt-sorgen, ist es wohl ganz das falsche Signal die Umweltsendung "Ozon" einzustellen. Vielmehr könnte man sich vorstellen, daß die ARD endlich auch im Hauptprogramm ein kritisches und professionell gemachtes Umweltmagazin sendet. Warum sollten nicht 45 Minuten "Ozon" einmal im Monat mit bundesweiten Themen auf Sendung gehen im ersten deutschen Fernsehen? Als Ökologische Plattform bei der PDS wür-den wir ein solches Sendeformat sehr begrüßen. Zudem sollte es wie bisher zur Hauptsendezeit ausgestrahlt werden.
|