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Der Nachtflug
soll aufgeweicht werden
Zu: Airport bringt Anwohner aus der Ruhe, ND 31.3.2009
Mit dem Standort Schönefeld für den Großflughafen mitten
in Wohngebieten mit 300 Einwohner pro Quadratkilometer bürden der
Senat und die Potsdamer Regierung den Bürgern und Bürgerinnen
alle Folgekosten auf, die durch diese Fehlentscheidung entstehen. Der
Beitrag zeigt exemplarisch: Wer nicht im Lärmslum sich schwere gesundheitliche
Schäden zuziehen will, muß sein Haus verkaufen, wegziehen
und die Kosten tragen – wenn er es finanziell kann. Hinzu kommt:
Beide Länder als Eigentümer wollen sogar den gerichtlich verfügten
Nachtflug kippen und in jedem Fall in den Nachtrandflugzeiten (22-24
und 5-6 Uhr) ungehinderten Flugverkehr. Der staatliche Eigentümer
trägt in Studien beim ergänzenden Planfeststellungsbeschluß vor,
daß er mit 113 Flugbewegungen noch mehr Nachtflüge durchsetzen
will, als ursprünglich beantragt. Damit wird das verfügte Nachtflugverbot
des Bundesverwaltungsgerichtes von 2006 vorsätzlich mißachtet.
Im Berliner Abgeordnetenhaus wurde der Antrag der Grünen ein Nachflugverbot
beim BBI von 23-6 Uhr festzulegen von allen anderen Parteien am 8.12.2008
abgelehnt. Es ist unehrlich wenn Rot-Rot den schwarzen Peter den Gerichten
zuschieben will, wie Uwe Doering, parlamentarischer Geschäftsführer
der LINKEN, daraufhin kundtat. Der Senat muß endlich die Studien
zurückziehen, die den Nachtflug aufweichen und beseitigen sollen!
Dann kann die Berliner LINKE eventuell davon reden, sich für ein
Nachtflugverbot eingesetzt zu haben. Vorher nicht. Einst schlugen PDS-Parlamentarier
im ND vor den Flughafen Tegel länger offen zu halten. So könnte
erreicht werden, den Fluglärm gerechter zu verteilen. Um 2020-25
wird die drastisch sinkende Ölförderung für deutlich steigenden
Flugpreise sorgen. Wirksamer politischer Klimaschutz könnte den
ausufernden Flugverkehr massiv beschneiden und auf einen Bruchteil der
heutigen Kapazität zusammenschrumpfen lassen.
Marko Ferst
nicht veröffentlicht
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