Klimawechsel.
Von der fossilen zur solaren Kultur
Carl Amery, Hermann Scheer
Im Buch Klimawechsel. Von der fossilen zur solaren
Kultur moderiert die Journalistin Christiane Grefe eine Diskussion
zwischen dem Schriftsteller Carl Amery und dem Bundestagsabgeordneten
und Träger des alternativen Nobelpreises Hermann Scheer.
Es werden dabei Möglichkeiten der Gesellschaft erörtert,
die zu einem rechtzeitigen Wechsel der Energieversorgung hin
zu einer ausschließlich solaren und damit umweltverträglichen
Struktur führen können.
Technische Details spielen in dieser Betrachtung eine eher untergeordnete
Rolle. Vielmehr geht es in der regen Diskussion mehr um politisch-kulturelle
Ansätze. Ein weiterer Schwerpunkt der Debatte ist die Suche
nach den Gründen, die zur Blockade der jetzigen Gesellschaft
führte, die schon länger vorhandenen Möglichkeiten
auf dem Weg hin zur solaren Gesellschaft umzusetzen. Dabei werden
hier sehr interessante Sichtweisen herausgearbeitet, so beispielsweise
kulturelle Stigmatisierungen kostenloser und einfach zugänglicher
Energiequellen wie die der Solarenergie.
Auch nur indirekt mit dem Kernthema verwandte
interessante Sachverhalte werden erörtert. So behandeln
Amery und Scheer Themen wie zum Beispiel das Versagen bzw. Abflachen
einer grünen politischen Bewegung, Probleme resultierend
aus fragmentierten Verantwortungsstrukturen oder Schwierigkeiten
innerhalb harmoniesüchtiger politischer Systeme. Interessante
Informationen wie Ergebnisse der Shell-Studie oder Aussagen
zu steuerfreien Rückstellungen von Atombetreibern liefert
das moderierte Gespräch ganz nebenbei. Insgesamt halte
ich die Ausführungen für durchaus lesens- und empfehlenswert
für jeden, der sich mit einer gewissen Ernsthaftigkeit
mit der Überlebensfrage Nummer eins, der Entwicklung einer
solaren Gesellschaft, auseinandersetzt. (Dr. Frank Zehren)