Frieden kommt nicht von allein

Leserbrief zum Ukrainekrieg

Wir sehen gerade ein neues, anderes 1939. Polen hätte standhalten können, wenn damals Frankreich und England militärisch unterstützt haben würden und Stalin nicht den Dolchstoß von Osten verübt. Es ist ein erbärmliches moralisches Versagen der Deutschen Regierungen, seit 2015 die Ukraine nicht mit Waffen unterstützt zu haben, wo man doch genug zweifelhaf-te Autokratien mit Konfliktregionen beliefert als viergrößter globaler Waffenlieferant. Zwei-felsohne sei damit die zivile Aufbauhilfe nicht gering geschätzt, die nur leider gerade in Flammen aufgeht. Reguläre NATO-Truppen in der Ukraine würden Europa in eine atomare Wüste verwandeln. Fiele die Ukraine schnell, würde das einen Dominoeffekt auslösen. Nur wer glaubt, der russische Diktator könnte nicht weitere osteuropäische EU-Ländern mit der atomaren Drohung herausbrechen, hat den putinschen Faschismus nicht verstanden. Finn-land wird bereits mit einem Krieg von Moskau bedroht, sollte es der NATO betreten. So kann man auch von Polen, Bulgarien und weiteren den Austritt erzwingen, sie zum Vasallenstaat Russlands degradieren, womöglich Schlimmeres. Dagegen hilft der Artikel 5 der NATO nicht. Wir müssen den Kriegsverbrecher Putin weltweit als demonstrierende und hochaktive Zivil-gesellschaft stoppen, auch im Hochsicherheitsgefängnis Rußland gibt es Proteste dagegen. Für seine Hofschranzen in Deutschland ist die Stunde der Wahrheit gekommen. Die Politik muß energischer auf den politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch des Regimes hin sanktionieren, aber auch weiteres kreatives Störpotential aktivieren, das russische Militär überbordend beschäftigen mit überraschenden Aufgaben. Derzeit finanzieren wir mit Gas, Kohle etc. aus Rußland den militärischen Furor. Ob die Ukraine Rußland ein neues Afghani-stansyndrom beschert, ist derzeit noch Spekulation. Die flüchtenden Frauen, Kindern aus der Ukraine sollten wir mit offenem Herzen und Armen empfangen. Ich verneige mich tief vor den Opfern des Krieges. Putin wollen wir nach seinem Sturz nur noch vor dem internationalen Strafgerichtshof in Den Haag sehen für seine mörderischen Orgien.

26.2.2022

Marko Ferst

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