Ökologische Umbrüche und Technik Leitlinien für eine ökologische
Linke Edition Zeitsprung, 2011, 300 Seiten, 15,90 € Längst sind die Grenzen des Wachstums überrannt. Die Gefahr, dass der Klimawandel einen Klimakollaps gebiert, wird immer wahrscheinlicher. Wir wirtschaften zu Lasten zukünftiger Generationen, fügen ihnen unermeßliche Schäden zu. Der Material- und Energieverbrauch der Industriegesellschaften muss um ganze Größenordnungen reduziert werden, Produktion und Konsum müssen schrumpfen. Die Parteien sollten den Wählern die Wahrheit sagen: Das kapitalistische Prinzip widerspricht nachhaltiger Ökonomie und plündert den Planeten aus. Wir brauchen einen sozial-ökologischen Umbau des politischen Systems, eine gesellschaftliche Ordnung, die Ökologie zum Ausgangspunkt ihrer Strukturen und Regeln macht. Vorgelegt wird im Band eine umfassende Kritik der Technikentwicklung und wie eine nachhaltige Technik eingerichtet sein könnte, eine Abkehr von der Megamaschine. Wir benötigen möglichst bald 100 Prozent erneuerbare Energie, auch bei Wärmeversorgung und im Verkehr. Eigentumsverhältnisse, die die Tragekapazität der Ökosysteme überfordern, sind nicht zukunftsfähig und müssen Formen weichen, die soziale und ökologische Balance gleichzeitig wahren. Die Linke muss die Ökologie zu einem ihrer Kernthemen ausbauen und die langfristigen sozialen und wirtschaftlichen Interessen prinzipiell höher gewichten. Linke Realos scheuen sich mit Rücksicht auf ihre Wählbarkeit, diese unbequemen Wahrheiten zu vertreten.
Götz Brandt Jahrgang 1931, von Beruf Landwirt, studierte Agrarwissenschaften an
der Humboldt-Universität zu Berlin. Fünf Jahre Praxis als
Vorsitzender einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft.
Aspirantur zum Dr. agr. und Dr. agr. habil., 1966 Dozent für die
Mechanisierung der Nahrungsgüterproduktion, 1968 Berufung zum
Professor und Direktor des Instituts für landwirtschaftliches
Maschinen- und Bauwesen an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Wechsel zur neugegründeten Ingenieurhochschule für Landtechnik
in Berlin als Professor für landwirtschaftlichen Anlagenbau. Lehrbuch „Landtechnische
Anlagen“. Disziplinarische Abberufung als Professor 1975. Abteilungsleiter
Anlagenbau im Kombinat für landtechnische Instandhaltung, später
Tätigkeit in der Bauakademie der DDR, Institut für Technologie
und Mechanisierung als Forschungsgruppenleiter. Promotion zum Dr.-Ing.
auf dem Gebiet der Wärmebehandlung von Beton. Rehabilitierung
nach der „Wende“ und Anerkennung als politisch Verfolgter
für den Zeitraum 1975 bis 1990. Zuerkennung des Titels „Professor“ durch
die Humboldt-Universität zu Berlin. 1990 Kaufmännischer Direktor
der Bauakademie. Nach der Abwicklung Mitglied der Geschäftsleitung
in der Bauunternehmung Kesting. Nach dem Ableben des Firmeninhabers
Landesbeauftragter für Berlin/Brandenburg der Fa. Dr. Krantz Sozialbau
und Betreuung GmbH & Co. KG. Er gab den Band „Die Abwicklung
der Bauakademie der DDR. Dokumentation aus eigenem Erleben“ heraus,
der 2003 im Trafoverlag erschien. Zuletzt arbeitete er im Sprecherrat
der Ökologischen Plattform bei der LINKEN mit und publizierte
zahlreiche Broschüren und Texte zu Umweltthemen. Kontakt: prof.goetz.brandt@t-online.de
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